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Wettbewerbserfolge I

Wettbewerb Tramwartehallen Bahnhof-, Parade- und Bürkliplatz in Zürich.

Städtebauliches Konzept

Die Bahnhofstrasse und der Limmatquai sind die beiden Hauptstränge, welche das Stadtzentrum einkreisen. Das Bellevue bildet den Auftakt der Achse entlang des Limmatraumes, der Bahnhofplatz den Auftakt der Bahnhofstrasse, die das lineare Rückgrat der parallel zur Limmat verlaufenden Innenstadt bildet. Die lineare Ausdehnung der Bahnhofstrasse wird bereichert durch lateral angeordnete Plätze und städtische Nischen von unterschiedlicher Wichtigkeit und von differenzierter öffentlicher Bedeutung. Die Plätze an der Bahnhofstrasse haben einen äusserst städtischen Charakter, werden von präsenten Fassaden gefasst und erhalten über ein zentrales Objekt (Skulptur, Brunnen, Tramwartehalle) ihren spezifischen Charakter.
Diese Zentren sollen mit situativen Eingriffen die Achse der Bahnhofstrasse bereichern und der prominenten Einkaufsmeile eine dramaturgische Dichte verleihen. Dabei sind der Bahnhofplatz als Anfang, der Paradeplatz als Zentrum und der Bürkliplatz als Ende die prägenden Orte.


Bahnhofstrasse

Die Bahnhofstrasse wird in ihrer linearen Ausdehnung zwischen Hauptbahnhof und Belvedere am Bürkliplatz gestärkt. Dazu trägt die geplante Weiterführung der Lindenallee auf die ganze Länge bei. Der Bodenbelag soll ohne Trottoirkanten die Weite der Strasse unterstützen und eine städtische Durchmischung des Verkehrs fördern. Die Bahnhofstrasse soll von sekundärer Stadtmöblierung befreit werden. Dafür werden zusammen mit den Pflanzfeldern der Bäume, Sitzbank, Abfalleimer und Beleuchtung in einem konzentrierten Element gestaltet. Dieses Element ist in Sandstein gefertigt und wird so der Stadt zugehörig und nicht dem Mobiliar.
Die nötigen Verbauungen zum Durchgangsverkehr sollen mit der Ausgestaltung der Trottoirkante gelöst werden.


Beleuchtungskonzept

Die Bahnhofstrasse wird von den Beleuchtungskörper befreit. Der Lichtschwerpunkt wird in den Trottoirbereich verlegt, indem die Bäume von unten angestrahlt werden. Dafür werden Bodeneinbauleuchten mit Quecksilberdampflampen verwendet. Dies bewirkt, dass das Grün der Bäume überzeichnet und optisch aufgewertet wird. Zusammen mit den Schaufenstern entsteht ein farbiges Lichtband, das die Bahnhofstrasse säumt und durch den tiefen Lichtschwerpunkt den menschlichen Massstab unterstützt. Im mittleren Bereich verliert sich der Raum im Dunkel des Nachthimmels und erzeugt eine monumentale Weite.
Dieses Belechtungskonzept verhält sich komplementär zur bestehenden Beleuchtung während der Weihnachtszeit, bei welcher mit einem warmen Lichterhimmel im mittleren Bereich ein intimer Charakter erzeugt wird. Die lateral angeordneten Plätze werden mit einer hellen, kühlen Beleuchtung in den Tramwartehallen zentriert. Die Tramwartehallen sind verglast und werden von innen beleuchtet. Im Gegensatz zur indirekten Lichtführung in der Bahnhofstrasse werden sie zum Leuchtkörper mitten im Platz.


Tramwartehallen

Die neuen Tramwartehallen reihen sich in die Tradition der Herterschen Tramwartehallen in der Innenstadt Zürichs ein und vollenden die angedachte Zentrumsbildung. Die grossen Dächer, welche sich aus leuchtenden Körpern heraus entwickeln, geben ein äusserst charakteristisches Bild für Zürich.
Die Körper konzentrieren alle infrastrukturellen Funktionen auf kleinstem Raum und haben das Potential, die Plätze von sekundärer Möblierung zu befreien.

Projektverfasser

Arbeitsgemeinschaft, huggen_berger Architekten ETH mit Erika Fries dipl. Arch ETH
Mitarbeit: Lea Zimmermann, Christof Messner